Die neue Impfverordnung tritt rückwirkend zum 15. Dezember 2020 in Kraft. Im Wesentlichen folgt diese den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Diese entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung.
In dieser wird nun festgelegt, welche Priorisierung vorgenommen wird. Konkret bedeutet das, welche Gruppen sich als erstes impfen lassen dürfen, solange der Impfstoff noch begrenzt verfügbar ist. Hierbei gibt es drei Stufen.
Stufe 1: Höchste Priorität (u.a. Ü80, Pflegebedürftige und Pflegepersonal,…)
Stufe 2: Hohe Priorität (u.a. Ü70, Personal medizinischer Einrichtungen, Polizei und Ordnungskräfte,..)
Stufe 3: erhöhte Prioritität (u.a. Ü60, Vorerkrankte, Erzieher*innen und Lehrer*innen,…)
Die genaue Einteilung könnt ihr zum Beispiel hier nachlesen.
Sind diese Risikogruppen geimpft, darf sich die Allgemeinheit impfen lassen. Gestern am 27. Dezember wurde begonnen die ersten Patient*innen zu impfen. Und in den kommenden Tagen sollen dann auch die insgesamt etwa 440 Impfzentren in Betrieb genommen werden. Das ist ein starkes Zeichen und ein Lichtblick in Richtung Normaliät.
Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass wir in einer sehr privilegierten Lage sind. Denn 2/3 der Menschheit müssen auf eine Impfung vermutlich noch 2-3 Jahre warten. Viele Staaten haben Probleme und besondere Schwierigkeiten. Die hohen Kosten, durch Patente und Entwicklungskosten, die fehlende Infrastruktur zum Kühlen auf -70°C, wie beim Impfstoff von BioNTech/Pfizer notwendig, und die geschürte Angst vor der Impfung macht den afrikanischen Staaten besonders zu schaffen. Hinzu kommen 60 Millionen Menschen in Kriegs- und Konfliktgebieten. Das sollten wir nie vergessen, wenn wir von Normalität reden und müssen dafür sorgen, dass auch dort das Sterben endet.
John Nkengasong, der Leiter der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC, warnt außerdem davor, dass der Corona-Virus in Afrika endemisch werden könnte, wenn innerhalb der nächsten 2-3 Jahre nicht 60% der Bevölkerung geimpft wird. Das bedeutet, dass das Virus dort nicht mehr verschwinden würde und es wie Malaria eine ständige Bedrohung bleibt.
Wir müssen weltweit zusammenstehen und dafür sorgen, dass nicht wieder die Ärmsten auf der Strecke bleiben.